Kulkiathlon zum zweiten, am 02.06.2024
Hätte man mir am Tag vorher eine Wette angeboten, dass es trocken bleibt, ich hätte keinen Cent darauf gegeben. Selbst am Morgen des Wettkampfs wäre ich dieses Wagnis nicht eingegangen. Sehr oft wurde mit bangem Blick gen Himmel geschaut. Aber alle flehenden Worte fanden Gehör. Das, was die meisten wohl befürchtet hatten, blieb aus – der Regen.
Und so sind 25 mutige Kulkiathlet*innen mit trockenen Schuhen, einem breiten Lächeln und noch mehr Enthusiasmus für diese kleine Veranstaltung an den Start gegangen.
Punkt 08:00 Uhr erklang die Glocke zum ersten Mal und schickte die Laufenden auf die 72 Kilometer. Sie durften nun 10 Runden um den Kulkwitzer See laufen und dabei nach jeder Runde die Richtung wechseln.
Dass nach 05:43:36 Stunden der Spaß und neuem Streckenrekord von Tobias bei den Männern schon das erste Mal vorbei sein würde, hatte wohl kaum jemand geahnt.
Nur knapp über der Zeit vom letzten Jahr wurde der Titel von der Siegerin der Frauen, Anett, aus 2023 verteidigt (07:07:48).
09:00 Uhr schellte es ein weiteres Mal und auf die Verfolgung der bereits Laufenden machten sich die 44 Kilometer Verrückten. Auch hier hatte man es eilig, den Verpflegungspunkt gänzlich stürmen zu wollen und lief sowohl bei den Frauen, mit der Titelverteidigerin Liane (03:47:10), als auch bei den Männern, mit Markus bei seiner Kulkiathlon-Premiere und angefeuert von der Fanbase (03:39:22), neue Streckenrekorde.
Man muss wohl gedacht haben, auf einer Kreuzfahrt zu sein, denn 10:00 Uhr läutete es schon wieder und damit schickte man die 22 Kilometer auf die Strecke. Flicken Fußes machten sie sich auf den Kulkwitzer See zu erobern. In Begleitung des 1. Mannes der 44k in 2023 fiel auch hier der Streckenrekord der Frauen, aufgestellt von Aleksandra mit 01:43:08. Lange dachte man auch bei den Männern ist das der Fall, was aber mit einer starken Zeit von 01:39:18, gelaufen von Martin, nicht ganz geklappt hat.
Trotz Zeiten, die genannt wurden, ist die Leistung aller hervorzuheben. Jede*r einzelne ist über sich gewachsen, hat eine Strecke zum ersten Mal bewältigt, eine bestimmte Zielzeit erreicht, hat durchgehalten bis zum Schluss, hat gekämpft, ist der Wiedereinstieg geglückt, hat Schuhe angezogen und ist gelaufen.
Eine ganz besondere Ehre wird denjenigen zuteil, die die Stärke bewiesen haben und eher ausgestiegen sind. Das zeugt keinesfalls von Schwäche, denn die Signale des Körpers überhört man gern, beißt sich durch, holt alles aus sich heraus und zahlt einen hohen Preis. Vor solchen Entscheidungen gehört der Hut gezogen.
Ein ganz besonderer Dank geht ebenfalls an alle Helfenden, die gewuselt haben, sich um die Belange der Laufenden gekümmert haben, Führungsrad gefahren sind, Urkunden geschrieben und Zeit notiert haben. Ohne euch wäre vieles nicht möglich gewesen.
Was bleibt noch zu diesem unfassbar tollen Tag zu sagen?
Es wurde gefachsimpelt, Anekdoten ausgetauscht, Kuchen gegessen, Fettbemme verdrückt, Cola und Sekt getrunken, gelacht, geklatscht, gejubelt.
Diese ganze Veranstaltung ist ein Familientreffen und genau das ist der Anspruch, den wir uns auf die Fahne geschrieben haben, abseits des Mainstream, weit weg von Massenveranstaltungen. Wir werden versuchen, genau diesen Spirit beizubehalten, auch wenn wir immer wieder nach Neuerungen und Ideen suchen.
Ihr seid der Lauf.
Ihr macht den Kulkiathlon zu dem, der er ist.
Ihr füllt die leere Hülle mit Leben.
Vielen Dank ihr Kulkiathlet*innen.
Wir sehen uns 2025.
Die Ergebnisliste findet ihr hier. Alle Kulkiathlet*innen stehen hier in der Galerie und strahlen nach erfolgreichem Finish.